29.03 Soliküche + Vortrag

Wir laden euch herzlich dazu ein am 29.3 in das Brühlchen (Brühl 20) zu kommen und nach einer Soli-Küche, einem Vortrag der Antifa Halle zu lauschen. Es wird vordergründig um den 1. Mai in Halle gehen, an dem Neonazis aus dem ganzen Bundesgebiet einen Aufmarsch durchziehen wollen. Außerdem wird über die Lage in Sachsen und Sachsen-Anhalt gesprochen.

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21.3 -Da war doch was?

Heute ist Newroz, Frohes Fest allen kurdischen Genoss*innen. Und internationaler Tag gegen Rassismus, auch eine gute Sache. Aber da gab es doch auch noch was braunes.. Ach ja, genau! 2015 gab es am 21.3 den letzten „großen“ Naziaufmarsch in Hildesheim. Die Gruppe „Die Rechte Hildesheim“ schaffte es immerhin 102 Neonazis aus dem Bundesgebiet in die Nordstadt zu locken. Der Tag wurde jedoch zum Anfang des Endes einer sich selbst überschätzenden Neonazigruppe, welche unter dem Deckmantel der Partei „Die Rechte“ agierte. Ursprünglich setzte sich die Gruppe aus ehemaligen Kameradschaftlern zusammen. So waren Johannes und Lisa Welge, sowie Martin Schüttpelz zuvor bei der Aktionsgruppe 38 in Braunschweig aktiv. Auch Benjamin Krüger vom ehemaligen Besseres Hannover brachte Erfahrung mit. Dazu kamen einige engagierte Junge Neonazis wie Dominic Weidner oder Patrick Schreiber. (Mehr Infos über die Personelle Struktur auf: nazimelderhi.blackblogs.org).
So sahen wir uns als Antifaschist*innen Ende 2014 bis Ende 2015 mit einer provokanten, halbwegs professionellen und gut vernetzten Neonazigruppe in Hildesheim konfrontiert. Es wurde massenhaft Nazipropaganda verteilt, Schulungen durchgeführt, zahlreiche Kundgebungen abgehalten, aber auch direkte körperliche Angriffe mitten in der Stadt durchgeführt. Die etwa 15 Nazis umfassende Gruppe wurde zunehmend zur Gefahr und terrorisierte besonders in den ersten Monaten des Jahres 2015 mit beinahe täglichen Aktionen die Stadt. Es muss an dieser Stelle zwar klar darauf hingewiesen werden, dass „Die Rechte Hildesheim“ immer dem Alkohol näher Stand als tatsächlichem politischen Erfolg, zahlreiche Lügen streute und belanglose Sachen als Erfolge darstellte, jedoch bestimmten sie eine Zeit lang die Aufmerksamkeit der Medien und traten selbstbewusst im Öffentlichen Raum auf.
Sie bewirkten mit ihrem Handeln jedoch auch eine bessere Organisation und Vernetzung der Antifaschistischen Aktion in Hildesheim. Nachdem ihre Kundgebungen zunächst geheim und im Dunkeln abgehalten worden, regte sich in der Stadt zunehmender Widerstand, als die Nazis ihre Termine öffentlich bekannt gaben und auch tagsüber Aktionen machten. So fanden sich am 28.2.15 etwa 50 Faschist*innen am Rathaus zusammen um für die Freilassung des damals inhaftierten Dieter Riefling zu demonstrieren. Dem gegenüber stellten sich etwa 200 Menschen, die Faschismus und Nationalismus in Hildesheim und über all auf der Welt eine klare Absage erteilten. Monatelange Planungen sorgten dafür, dass am 21.3.15 „Die Rechte“ ein linker Haken verpasst werden konnte. Die Demonstration des Bündnis gegen Rechts zog beinahe 2000 Menschen auf die Straße und übertraf die Nazis damit um das zwanzigfache. Dazu kamen Kleingruppen von Antifas aus ganz Norddeutschland, welche versuchten Lücken in der Polizeitaktik zu finden. Doch die 1700 (!) Bullen, welche mit Wasserwerfern, Hunden, Pferden und Räumpanzern angetreten waren, riegelten einen ganzen Stadtteil hermetisch ab. Einer Gruppe von 30 engagierten Blockierer*innen gelang trotz aller Sicherheitsvorkehrungen ein Coup. Es gelang ihnen an einer strategisch wichtigen Stelle eine Blockade zu formieren und den Aufmarsch damit nach wenigen Metern für eine Zeit zum Stehen zu bringen.
Erschwerend hinzu kam ein einsetzender Platzregen, Probleme mit der Stromversorgung und ein ins Leben gerufener Spendenlauf, welcher dem Nazihaufen ihre Inszenierung zur Nichte machte. Ein Teil der Neonazis trat noch vor Antritt der Demo den Rückweg an, es konnten über den Spendenlauf 7000€ für den Flüchtlingsrat gesammelt werden und die Nordstädter*innen schlossen sich an jeder Straßenecke zu spontanen Kundgebungen gegen Nazis zusammen.
Mit dieser herben Niederlage im Rücken begann der Anfang des Endes der Nazigruppe „Die Rechte Hildesheim“. Mittlerweile gilt die Gruppe als aufgelöst. Die verbliebenen Neonazis haben ein schweres Leben in Hildesheim und konnten sich seit 2015 nicht wieder zu einer Gruppe zusammen raufen.
Wir sehen die Bemühungen, auf allen Ebenen den antifaschistischen Kampf zu führen, als Erfolg an. Es gelang durch Gegenöffentlichkeit, direkte Aktionen und einem selbstbewussten Auftreten der Antifaschistischen Aktion eine bedrohliche Lage zu entschärfen und eine der, ihrer Zeits, aktivsten Nazigruppen Norddeutschlands in die Bedeutungslosigkeit zu versenken.
Die Lage in Hildesheim hat sich seitdem entspannt, so gab es die letzte rechte Kundgebung im Sommer 2016. Mit der Legion Hildesheim, der Identitären Bewegung und der AfD steht die Antifaschistische Aktion in 2017 vor neuen Herausforderungen, denen sie sich aber natürlich mit vollem Elan stellen wird.
Uns ist es wichtig zu betonen, dass wir dies nicht für ein besseres, nazifreies Deutschland tun, sondern für eine Utopie kämpfen, in der Faschismus, Sexismus, Antisemitismus und alle anderen Formen der Diskriminierung die Grundlage entzogen wird und in der wir ohne das Konstrukt von Volk, Nation und Rasse leben. Für die befreite Gesellschaft, ohne Kapitalismus und Unterdrückung!

 

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PM- Grenzen auf!

Am Freitag kam es im Hinblick auf den Merkelbesuch zu einer Störaktion von antirassistischen Aktivist*innen. Uns wurde ihre Pressemitteilung zugespielt:
Heute Mittag um 14 Uhr haben Aktivist*innen eine symbolische Blockade auf der Kaiserstraße in Hildesheim errichtet, um gegen die Abschottungspolitik der Bundesregierung zu demonstrieren. Im Hinblick auf den Besuch der Bundeskanzlerin und des Bundespräsidenten Gauck nutzen die Blockierenden die Chance, auf die unmenschlichen Verhältnisse an den EU-Außengrenzen hinzuweisen. Es wurde mit Bannern über das massenhafte Sterben von Migrant*innen im Mittelmeer, die Schließung der Balkanroute und mörderische Deals mit autokratischen Regierungen wie der Türkei oder Libyen informiert. Die Aktivistin Berfin K. unterstreicht: „Viele der Fluchtursachen wie Kriege, Hunger, Perspektivlosigkeit oder Verfolgung sind auf die Politik Europas zurückzuführen. Anstelle Fluchtursachen wirksam zu bekämpfen, versucht die EU Geflüchtete zu kriminalisieren, Fluchtrouten brutal zu schließen und im Inland eine Stimmung gegen Migrant*innen zu erzeugen. An dieser Stelle ist den Regierenden jedes Mittel recht und so werden Verträge mit Milizen in Lybien geschlossen, welche illegale Push-Backs durchführen um Schlauchboote nicht in EU Gewässer zu lassen, Bürgerkriegsländer wie Afghanistan als sicher erklärt, oder Selbstschussanlagen an der Türkisch-Syrischen Grenze getestet.
Neben der Benennung dieser Menschenrechtsverletzungen weist die Gruppe auch auf Lösungsvorschläge hin. So fordert Vladimir U: „Es müssen legale Migrationsmöglichkeiten geschaffen werden, damit sich Geflüchtete nicht in die Hände von Schleppern und in Lebensgefahr begeben müssen.“ Mit einem Vergleich ergänzt Rosa L.: „Die Migrant*innen zahlen den Schleppern mehrere tausend Euro für eine Tortur im überfüllten Schlauchboot ohne jede Sicherheit, die Fähre von Tunis nach Palermo kostet 54 €, eine Pauschalreise nach Ägypten ganze 300€.“ Die Politik der EU sei menschenfeindlich und erfülle nur die rassistischen Forderungen der neuen Rechten.

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Frauen*-Kampftag 2017

Morgen ist der Frauen*-Kampftag!
16:00 Uhr – Hildesheim HBF
Wir möchten euch auf die Demonstration unserer kurdischen Genoss*innen hinweisen, an welcher auch wir teilnehmen werden.
Das Bild wurde letztes Jahr aufgenommen.

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